16. März 2005

Die Nachttemperaturen hier in Kathmandu liegen so um die 10 Grad Celsius und daher im Vergleich zu den tropischen Nächten (nicht unter 20 Grad Celsius) in Varanasi sehr angenehm. Die Tagestemperaturen erreichten heute 25 Grad und es herrschte Sonnenschein. Die schneebedeckten Berge des Himalaja Gebirges waren aber leider nicht zu sehen, da sich über dem Kathmandu-Tal im Verlaufe der Vormittags eine diesige Dunstglocke entwickelte.
Einer der wichtigsten kultischen Zentren Nepals, Swayambhunath, liegt weithin sichtbar auf einem Hügel westlich von Kathmandu. Am Fuße des Hügels liegt das gleichnamige Dorf Swayambhunath und ist durch den Vishnumati-Fluss von Kathmandu getrennt. Wir brauchten von Thamel aus knapp eine Stunde zu Fuß, gingen über eine der drei Brücken auf dem ausgebautem Pilgerweg. Swayambhunath entstand an einem alten Kultplatz der einem Naturkult diente und der später dem Buddhismus geweiht wurde. Die Legende bringt Swayambhunath eng mit der Entstehung des Tals in Verbindung. Als das Kathmandu-Tal noch mit Wasser gefüllt war, blühte auf dessen Oberfläche ein Lotus, der vom Licht der Gottheit Swayambhu hell erleuchtet wurde. Als der Mönch Shantikar die Möglichkeit sah, das der Hinduismus über den Buddhismus die Oberhand gewinnen könnte, bedeckte er den Lotus mit einer Steinplatte und erbaute darüber einen Stupa. Der heutige Aufbau des Stupas stammt aus dem 14. Jahrhundert, danach wurden keine wesentlichen Veränderungen durchgeführt. Die Augen Buddhas unter dem reich verzierten turmartigen Aufbau blicken in alle vier Himmelsrichtungen. Um den Stupa gruppieren sich einige Klöster und eine Unzahl von Gebetsmühlen.
Kathmandu mußte sich lange Zeit mit den beiden anderen Königsstädten Bhaktapur und Patan messen. Doch mit der Einigung Nepals durch Prithvi Narayan Shah und seiner Entscheidung, Kathmandu zur Hauptstadt seines Reiche zu machen, wurden die Weichen der Entwicklung gestellt. Kathmandu ist heute die mit Abstand großstädtischste der drei Königsstädte, mit dem größten alten und einem neuen Königspalast, unzähligen Rana-Palästen, wichtigen Heiligtümern und der besten Infrastruktur. Trotz der rasanten, großstädtischen Entwicklung, hat im alten Stadtzentrum eine nahezu mittelalterliche Atmosphäre überlebt. Im Kern dieses Zentrums befindet sich der Durbar-Platz (Palastbereich) mit einer Fülle von Sehenswürdigkeiten. Er ist der größte der Palastplätze in den drei Königsstädten und wurde ebenso wie diese von der UNESCO als schützenswertes Kulturgut der Menschheit eingestuft. Auf dem Durbar-Platz findet man über 50 bedeutende Tempel und Paläste, darunter den als zum Museum gestalteten Dhoka-Palast.


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