|
11. März 2005
Kurz vor 6:00 Uhr klingelte heute früh der Wecker. Heute war eine Bootstour auf dem Ganges bei Sonnenaufgang geplant. Ein junger Inder ruderte uns für 600 Rupien fast zwei Stunden vom Meer-Ghat bis zum am südlichen Ende gelegenen Assi-Ghat.
Es lag schon eine besondere und faszinierende Stimmung in der Luft. Feierlich ist die Stunde vor Sonnenaufgang, wenn sich der Himmel über dem unbebauten Ostufer rötlich färbt und Hunderte von Schälchen aus Blättern mit kleinen Kerzen flussabwärts schwimmen. Mit dem Ruderboot gleitet man sacht an den Ghats vorbei und kann die Pilger beim Bad im Ganges und bei den heiligen Ritualen beobachten. Dieses Zeremonien vollziehen sich an fast allen der über 100 Ghats am Ganges. Auch die lodernden Feuer an den Einäscherungsplätzen am Fluss tragen zur eigenartigen Stimmung bei. Sie brennen Tag und Nacht und gehen nie aus. Priester spenden hier den Hinterbliebenen Trost und versprechen den Toten Seelenfrieden.
Laut diversen Angaben in Reiseführern regnet es in Varanasi statistisch gesehen 2 mal im Monat März. Nach dem starken Regen am gestrigen Abend schlug der Regengott nochmals zu und überraschte uns am Assi-Ghat, gerade als wir die Rückfahrt mit dem Boot zum Hotel antreten wollten. Total durchnässt flüchteten wir ans Ufer und warteten den Regenguss ab. Danach gingen wir zu Fuß wieder ins Hotel zurück. In den kommenden Tage hat es dann in Varanasi auch nicht mehr regnen, nur blauer Himmel und Temperaturen um 30 Grad Celsius. Den Rest des Tages nutzten wir für Einkäufe und für Besichtigungen in der Altstadt.
nächste Tag
zurück "4. Indienreise"
|